Aha. Steineschmeißermusik. Bombenlegerbeat. Auf dem Cover brennt es ganz hübsch, und für die Gestalt im Vordergrund würde der alte Roy seinen Hit in Ganz in schwarz mit Hasskappe obendrauf umwandeln. Und was ist innen drin? Nein, kein Einszweidreivier-Losgekloppe mit Einheitsparolendreschen im Vierviertelmarsch. Eher gitarrenorientierte Rockmusik, zwar schon noch hart, aber auch überlegt – fast schon so nachdenklich, dass man ein Stück weit sagen müsste. Zu krachig für die Aeronauten, zu schnell für Tocotronic. Psycho Gambola springen durch das ganze Jahr; von Frühling bleibt bis Winter mit Untertiteln hören sich die Texte ein bisschen müde und angenervt an. Angenervt vom Leben. Von Mitmenschen. Und vom Hasskappentragen. Und Glücklichsein ist was für Idioten… heißt es in Mid Youth Crisis, aber man fragt sich sofort: Ist das Ernst? Und weiter geht es: Warum sollt ich mich betrinken, macht Weltschmerz Durst? Hehe, gute Frage. Das Leben geht weiter, wenn auch etwas leiser. Der Soundtrack dazu ist etwas unspektakulär, aber es gibt Credibility über einen politisch korrekten Spendenaufruf. Für Leute, die lieber mehr Stücke wie § 129 gehört hätten.
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