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End Of World
Als John Lydon und Band im Frühjahr den Song “Hawaii” veröffentlichten, rümpften selbst toleranteste Follower zunächst einmal die Nase. Sollte dies etwa die Stoßrichtung des mit Spannung erwarteten neuen Albums der Post-Punk-Urväter sein? Die nachfolgenden Singles gaben die Antwort, Entwarnung für die einen, Enttäuschung womöglich für die anderen: Das von autobiografischer Schwere durchwirkte “Hawaii”, vom Sujet her wie eine Ergänzung zum ikonischen Frühwerk “Death Disco”, ist ein stilistisches Einzelstück, umgeben von Songs, die auf altbekannte Bandkonten einzahlen.
Erwähnte Singles erweisen sich dabei als Volltreffer. Das groovige “Car Chase” klingt wie eine Kooperation zwischen den Pet Shop Boys und Idles, “Penge” dagegen funkelt als selbstreferentieller Wiedergänger. Wollte man einen Anschlusspunkt im PIL-Portfolio ausmachen, landet man unmittelbar bei “Album” aus den Tiefen der 80er, mächtige Drums nach Ginger-Baker-Art, ökonomisch arrangiert, beinahe hymnisch. “Strange” formuliert diesen Ansatz noch konsequenter aus, ein fast verhalten agierender Lydon, schwebender Bass mit großartigem Harmoniewechsel, auch “Down On The Clown” im Anschluss ist ähnlich angelegt.
In der zweiten Hälfte franst es zunehmend aus, “Dirty Murk Delight” erinnert an Ian Dury, “L F C F” wirkt, als coverte die Band sich selbst, unterm Strich also typisch PIL: zwischen aufwühlend und anstrengend.
Das steckt drin: Can, The Fall, The Pop Group
weitere Platten
What The World Needs Now...
VÖ: 04.09.2015
First Issue (Rerelease)
VÖ: 02.08.2013
This Is PiL
VÖ: 25.05.2012
Album
VÖ: 27.01.1986