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What The World Needs Now...
Text: Sascha Krüger
Dass es sich bei “What The World Needs Now…” um ein PIL-Album handelt, ist nach 13 Worten und rund 20 Sekunden offensichtlich: Bis dahin fiel bereits zwei Mal das Wort fucking in Lydons typisch mauliger, breit gedehnter Quengeligkeit. Der Opener “Double Trouble” gibt dann auch die Richtung für den besseren Teil des Albums vor: Uptempo-Drumming und um die Ecke knackende Gitarren schieben einen dunkel grollenden Bass nach vorne, der einen eher an die B-52s denken lässt als an alte Punk-Veteranen. Das nackte Songwriting betrachtet, ist auch hier – wie auf dem Comeback-Album “This Is PiL” – nicht irre viel los. Die meisten Songs sind eher auf den Punkt gedachte Groove-Entwürfe, die dann so lange stoisch vor sich hin brodeln, bis Lydon sein Thema auserzählt hat. Das kann bei einem Song wie “Cest la vie” mit seinen mehr als sechs Minuten Länge irgendwann ermüden, andere Nummern wie etwa das schiebende “Know How” beweisen viel Know-how, wie man aus wenig ganz schön viel macht. Zwischen diesen häufig überraschend funky hoppelnden Nummern finden sich aber auch altersweise (oder eher: altersmüde) Songversuche, die mit dem bislang bekannten “PIL”-Kosmos wenig zu tun haben; etwa die Folk-Nummer “Betty Page” mit einem bierselig schief singenden Pub-Chor, oder der sehr altbacken wirkende Wavepop-Versuch “Spice of Choice”. Immerhin: Lydon & Co. bleiben nicht stehen. Nur sind nicht alle Wege, die sie neu beschreiten, überzeugend oder gar nötig.
weitere Platten
End Of World
VÖ: 11.08.2023
First Issue (Rerelease)
VÖ: 02.08.2013
This Is PiL
VÖ: 25.05.2012
Album
VÖ: 27.01.1986