Public Service Broadcasting
Inform – Educate – Entertain
Text: Sebastian Harth
Kein Wunder bei so einem durchinstitutionalisierten Bandnamen und dem zugehörigen Debüt “Inform – Educate – Entertain”. Wie ernst es Obernerd J. Willgoose Esq und sein Schlagzeuger Wrigglesworth wirklich damit meinen, die breite Öffentlichkeit zu bilden, zeigt sich bereits während des ersten Hördurchgangs: Die monotone, stets krautrockige Rhythmik wird hier nur selten aus dem Takt geworfen, stattdessen türmen sich über ihr unzählige, lose verbundene Spuren aus Gitarren, Banjos, Synthies und vor allem Samples. Denn statt sich am instrumentalem Post-Krautrock abzuarbeiten wie es Maserati oder Holy Fuck! vorwiegend tun, vergräbt sich Willgoose Esq regelmäßig in Archiven um nach alten Dokumentationen, Public Service Announcements oder ähnlichem zu suchen und die Dialoge daraus zu samplen. Dass er sich dabei als Kauz enttarnt, ist nicht weiter schlimm, der Mann hat schließlich braunen Cordstoff als Hintergrundbild auf seiner Twitter-Seite. Dabei ist das beste an “Inform – Educate – Entertain”, dass es so schwer in Worte zu fassen ist und, gerade, weil es zwischen all seiner Ernsthaftigkeit vor allem Spaß macht, seinem Titel gerecht wird. Auch wenn “Spitfire” auf der Tanzfläche gut funktionieren könnte, “Signal 30” fast schon zu Progrock mutiert und “Late Night Final” das Porno-Saxofon auspackt: Alle Songs sind durchweg homogen und schlüssig. Live ergänzen Public Service Broadcasting ihre Konzerte übrigens um Filmaufnahmen und schließen so den Kreis zwischen Musik, Kunst und Bildungsauftrag.
Krautrock
Indierock
Für Fans von:
Holy Fuck
“LP”
Kraftwerk
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