Pull A Star Trip
An Internship In Optimism
Text: Steffen Eisentraut
Vor anderthalb Jahren von Bart Rymek (Ex-Sänger der Screamo-Band Diatribe) und Steffen Kelle als Nebenprojekt gestartet, nun ein formidabler Exportschlager? Die Fakten lassen aufhorchen: Ohne Werbung 5000 Exemplare der ersten EP verkauft, danach Touren in den USA. Amerika war verzückt von den akustischen Posterboys: “Deutschlands Antwort auf Dashboard Confessional”, schrieb der Boston Phoenix. Und in der Tat, Pull A Star Trip machen ähnlich emotionale Musik wie der Mann mit den Rehaugen und sind doch kein Plagiat. Im Gegensatz zu Chris Carabba, der mit seinen hitverdächtigen Herschmerznummern jeden pickligen Pfadfinderverein auf Kommando am Lagerfeuer mitsingen lässt, kommen die Songs von Pull A Star Trip sperriger daher. Wer hochglanzpolierte Popstücke erwartet, wird enttäuscht. Dafür sind die Gitarren zu ungezähmt und der zweistimmige Gesang zu unperfekt. Für die Geduldigen bietet das Album schöne Momente, eine Liebeserklärung ans MySpace-Zeitalter (“Do You Really Want To Add Ten Pictures And Some Phrases As A Friend?”), ein stimmig inszenierter Ausflug mit dem Banjo oder eine ergreifende Pianoballade. Einzig die Scream-Einlagen wirken in dem Kontext deplatziert und als ein Zugeständnis an früher.