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    Pumarosa
    The Witch

    VÖ: 19.05.2017 | Label: Fiction/Caroline
    Text:
    9 / 12
    Pumarosa - The Witch

    Kategorisierungen sind überbewertet. Sich ihnen aber so vehement zu verweigern wie Pumarosa, das hat schon länger kein Newcomer mehr gewagt. Im Grunde könnte man jeden Song auf “The Witch” in eine andere Schublade packen, ohne Wortklauberei zu betreiben.

    Produziert von Dan Carey (Kate Tempest, Bat For Lashes, Django Django) bringt das Quintett aus Londons Arbeiterviertel Tottenham die ganze Bandbreite von Electronica über Dreampop bis Heavy Rock auf die Waage. Dass es Pumarosa dabei gelungen ist, ein Album aufzunehmen, dessen Songs – so grundverschieden sie auch sein mögen – einen gemeinsamen Nenner haben, ist vor allem der Verdienst von Frontfrau Isabel Muñoz-Newsome. Ihre Stimme thront über den Stücken und schmiert einen aufreizend-melodiösen Kitt zwischen die Stile. Und zwar so überzeugend, dass es fast schon egal ist, ob ihre Mitstreiter ein paar Gitarreneinwürfe über sparsame Rhythmen streuen (“Dragonfly”), geschmacksicheren Indierock unter Zeilen wie “You stupid son of a bitch” (“Honey”) legen oder entschleunigt, aber postmetallisch loslärmen (“Lions Den”). Wenn Newsome hier die Töne infernalisch in die Länge zieht, sitzt sie einmal mehr Esben And The Witch-Sängerin Rachel Davies im Nacken. Und da steht einem das letzte Drittel noch bevor, die eindringlichste und stimmigste Visitenkarte für das Spektrum auf “The Witch”: Da ist zum einen “Red”, das sich aus funkig-mäanderndem Dreampop herauswindet, um am Ende in elektronischem Postrock aufzugehen. Da ist der resolute Elektropop von “Barefoot”, das hypnotische “Hollywood”, und die verspulte Schönheit von “Snake”, das kurzerhand in Richtung Psychrock abbiegt. Die Divergenz der Dinge kann so schön sein.

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