Die große Frage, die sich nach drei Alben voller spätpubertärer Orientierungslosigkeit und morbider Witze stellt, ist doch: Wie viel Selbstironie verträgt der Garage-Punk von Pup noch? Die Antwort liefern die Kanadier in Form von zwölf mitreißenden Alternative-Hymnen, von denen eine in Wahrheit eine neun Sekunden lange Klavierballade ist. Den Test hat die Band definitiv bestanden. Außerdem kaschiert die Ironie nur ihre wahren Gefühle: “Matilda” etwa ist eine krachende, herzerwärmende Liebeserklärung an die gleichnamige, alte Gitarre von Babcock. Er habe das Instrument sieben Jahre lang nonstop gespielt, selbst als seine Bandkollegen anfingen, sich wegen des schlechten Sounds zu beschweren. Der Song sei aus einem Gefühl von “Schuld, Traurigkeit, Scham und Nostalgie” entstanden, und auch das übrige Album fängt mit “Totally Fine”, “Waiting” und “Cutting Off The Corners” die gesamte Gefühlspalette während der Aufnahmen zu “The Unraveling Of Puptheband” ein. Die fünf Wochen mit Produzent Peter Katis (The National, Interpol) in Connecticut sollen voller Höhen, Tiefen und Kreativität gesteckt haben – so gibt es neben erweiternden Pianos, Synthesizern und Blasinstrumenten auch den freundlich klingenden “Robot Writes A Love Song”, der in nur 15 Minuten in Babcocks Auto entstanden ist.
weitere Platten
Pup Unravels Live In Front Of Everyone They Know (EP)
VÖ: 12.10.2022
This Place Sucks Ass (EP)
VÖ: 23.10.2020
Morbid Stuff
VÖ: 05.04.2019
The Dream Is Over
VÖ: 27.05.2016
Pup
VÖ: 11.04.2014