Pure Reason Revolution
Hammer And Anvil
Text: Martin Iordanidis
Das Cover zeigt ein Gebäude von einschüchternder Größe. Es könnte direkt neben der Battersea Power Station in London stehen, die auf dem Cover von Pink Floyds “Animals” zu sehen ist. Oder in einer kolorierten Version von Fritz Langs “Metropolis”. An Bildern mangelt es nicht, die Kulisse aus synthetischem Breitwand-Rock provoziert das, ob man will oder nicht. Ähnlich wie die Brüder im Geiste von Porcupine Tree haben Pure Reason Revolution keine Angst vor schlau verpacktem Pop-Appeal. Nach dem überraschend harten Auftakt “Fight Fire” wird das in “Black Mourning” unter Beweis gestellt. Auch “Patriarch” spielt die beiden großen Asse der Band aus; während Sängerin Chloë Alper mit ihren Vocals im Vordergrund steht und doch schemenhaft bleibt, agiert Jon Courtney wie der Erzähler im Vordergrund. “Valour” kommt mit einer Minimalausrüstung aus Gitarren klar, nur im Refrain gedenkt die Band der alten Welt des Rock. Ähnlich wie ein Science-Fiction-Film setzen Pure Reason Revolution das technisch Mögliche mit Menschlichkeit um. Im Vergleich zu den ersten beiden Alben werden mehr Synthies eingesetzt, wie ein Fremdkörper wirken sie aber nie. Den tiefsten Vorstoß ins Unbekannte wagt “Blitzkrieg” – als astreine Dancefloor-Nummer passt dieser Song ins Portfolio von Faithless oder The Prodigy. Nur das Piano-begleitete Interlude zeigt da noch die bandeigene Handschrift. Und man möchte Pure Reason Revolution mehr Anerkennung und eine größere Lichtshow wünschen.
weitere Platten
Coming Up To Consciousness
VÖ: 06.09.2024
Above Cirrus
VÖ: 06.05.2022
Eupnea
VÖ: 03.04.2020
Amor Vincit Omnia
VÖ: 06.03.2009
The Dark Third
VÖ: 16.02.2007