Purling Hiss
Drag On Girard
Wenn man Kindern und Jugendlichen irgendwann erklären möchte, was dieses sechssaitige Instrument ist und warum Menschen es lieben zu spielen und zu hören, statt Songs am Computer zu basteln, dann kann man ihnen das neue Album von Purling Hiss gleich nach einem von Dinosaur Jr. vorspielen. “Drag On Girard” startet im Opener “Yer In All My Dreams” mit einem LoFi-Superverzerrer-Intro und schichtet dann Gitarren auf, schleust zuckersüße Melodien durch Rhythmus und eingängige Riffs und packt am Ende noch ein irres Gitarrensolo drauf. Die schier unendlichen (Fuzz-)Gitarren der acht Songs vereinen Elemente aus Indierock, Psychedelic, Classic Rock, Grunge und Punk, zu denen Frontmann Mike Polizze schreit, singt oder sich dabei unterstützen lässt, was in schönem Harmoniegesang mündet. Am Ende des Albums bringen der fast achtminütige Titelsong und das fast neunminütige “Shining Gilded Boulevard” die Schwachstelle von “Drag On Girard” auf den Punkt: Purling Hiss spielen zwar zeitlose Rockmusik, die man aber nicht mal die rund 38 Minuten des Albums komplett genießen kann, weil sie rasch zu eintönig klingt. Einzig “When The End Is Over” nimmt etwa in der Mitte des Albums den Fuß von Gas- und Verzerrerpedal. So grandios das Gitarren-Gegniedel in anderen Songs auch ist, nach einer Weile verschwimmt es zu weißem Rauschen.
Das steckt drin: Dinosaur Jr., Superchunk, Wipers
weitere Platten
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