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    Purple
    (409)

    VÖ: 07.11.2014 | Label: Pias/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    Purple - (409)

    Ein Text über Purple kommt nicht ohne das Wort “Party” aus. Und es wäre auch gar nicht so unfair, das Trio als Partytruppe abzustempeln. Mit Einschränkungen.

    Denn Purple zelebrieren nicht den Exzess, wie es Steel Panther tun. Sondern eine viel ehrlichere, nicht gespielte Energie. Rrriot-Grrrl-Attitüde am Schlagzeug, wenig Kleidung auf der Haut. Der Alkohol muss ja trotzdem nicht zu kurz kommen. Ganz bewusst bilden sie einen Gegenpol zur Autorität ihrer Heimat Beaumont/Texas, Vorwahl (409), wo Rassismus noch immer ein großes Thema ist. Schlagzeugerin und Sängerin Hanna Brewer war schon zu Schulzeiten das Kind, vor dem andere Eltern gewarnt haben, sagt sie. Jetzt genießt sie das Leben einer Rebellin, trägt bunte (aktuelle: lilafarbene) Haare und macht laute Musik, die das einfache Ziel verfolgt, das Beste aus dem Moment zu machen. Brewer und Gitarrist Taylor Busby wechseln sich am Mikrofon ab, die Stimmen so kratzig wie der Sound ihrer Instrumente. Dazu reizt das melodiöse Geschrammel die Verstärker aus. “Head On The Floor” bedient sich offensichtlich bei “Smells Like Teen Spirit”. “Beach Buddy” ist dagegen eher von Cocktail-getränkten Popsongs von der West Coast inspiriert. Auf Anhieb macht das Debütalbum der Band Spaß, auf Dauer verliert es an Reiz. Gesprochene Dialoge sind witzig gemeint, bleiben es aber nur für einen Durchlauf. Zum Glück mindert das nicht im Geringsten das Tempo der Platte. Die knappe halbe Stunde vergeht wie im Flug und gipfelt schließlich in der rasanten Schlussminute von “DMT”. Was bleibt, ist der Gedanke, dass das alles live wohl am besten wirkt. Und wo sonst könnte man das Leben besser genießen, als auf einem Konzert?