Im Intro brodelt und blubbert es noch gewohnt elektrisierend, ganz so, als würden PVT nur auf ein Signal warten, um sich mit ihrer pechschwarzen Masse endlich flächendeckend ausbreiten zu können. Light Up Bright Fires setzt dann auch klare Maßstäbe an und lässt diejenigen, die sich an den instrumentalen, gleichermaßen von Brian Eno und Battles beeinflussten Frickeleien des Vorgängers erfreut haben, rücksichtslos links liegen. Richard Pikes befremdliche Vocals stehen im Zentrum, die Synthies funken irritierend dazwischen, während die abgehetzten Drums dunkle Schatten durch die Nacht jagen. Ja, den Science-Fiction-Faktor kann man PVT auch auf Church With No Magic nicht absprechen, nur hinterlässt die Vorstellung an die hier skizzierte Zukunft in manchem Moment, wie etwa dem gruseligen Waves & Radiation oder dem klagenden Crimson Swan, beklemmende Gefühle. Gerade bei Letzterem kann Ian Curtis nicht weit sein. PVT erreichen meist einen hohen Grad an Intensität, verlangen einem zusätzlich durch die sperrigen Strukturen einiges ab. Es gibt aber auch Licht-Blicke: Das deutlich frohmutigere Window greift den oben erwähnten Vergleich mit Battles wieder auf, auch das etwas lasche Circle Of Friends meint es eigentlich ganz gut. Aber: Die zweite Hälfte kann den experimentellen Ansprüchen der ersten nicht immer gerecht werden, vor allem der eher träge Schlusspunkt Only The Wind Can Hear You fällt ab.
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Homosapien
VÖ: 15.02.2013