Die Metamorphose vom düsteren Todesblei hin zum putzigen Alternative-Rock will mir einfach nicht in den Kopf. Genausowenig, wie man für das Mastering – also einfach die fertige Platte nochmal überspielen, um den Gesamtklang zu verbessern – von Howie Weinberg (Smashing Pumpkins, Nirvana, Madonna…) $12.000 ausgeben kann. Normalerweise bedient man sich dieses Tricks, wenn der Sound noch nicht druckvoll genug ist, wovon beim Endprodukt aber leider immer noch nicht die Rede sein kann. Man fragt sich nur, wie “Unpop” wohl vorher geklungen haben mag… Aber wahrscheinlich rekrutieren sich meine Vorbehalte zu einem gewissen Teil aus der Vergangenheit der Band, denn für sich allein gesehen ist “Unpop” ein schönes, solides Album. Mal verhalten rockig (“Cheapo Speakers”), mal süßlich poppig (“Blue Smiley`s Plan” & “My Style”), mal lustig 80er-brit-punkig (“Get Up”), mal grungig (“All The Pills”) und mal mit dezenten Dance-Elementen (“Love Nation Sugarhead”). Eines steht fest: Vor und während der Aufnahmen zu “Unpop” haben Pyogenesis ganz viel Smashing Pumpkins gehört – und auch Tocotronic & Blumfeld, damit sich Titel wie “Ton-Recycling” und “XXL Ego King” (mit Rap-Part) schön schlau lesen. Dafür sind sie heute andererseits auch eine der wenigen waschechten europäischen Alternative-Bands.
weitere Platten
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P
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