Quarashi bedeutet ‘übernatürlich’. Ihre Musik kann damit jedoch nicht gemeint sein, da ist alles sehr irdisch. Oder besser: amerikanisch. Alles, was jenseits des Teichs gut funktioniert und die drei Rapper und ihren schlagzeugenden Produzenten Sölvi von Kindesbeinen an beeinflusst hat, wird hier recht geschmackvoll zusammen gewürfelt: Fetter HipHop, fluffiger Funk, sägende Crossover-Gitarren, rausgerotzte Raps, schmusige Dancefloor-Refrains, dicke Bläser-Sektionen und dergleichen mehr. Daheim, im abgelegensten aller europäischen Länder, blicken sie bereits auf zwei gold-veredelte Longplayer zurück – was im einwohnerschwachen Island exakt 6.000 verkaufte Einheiten bedeutet. Wie süß. Auf dem kalten Geysir-Inselchen mag ihr kreuzübernder Beastie Boys- und House Of Pain-Bumms auch gern etwas besonderes sein; international betrachtet ist “Jinx” aber nur einwandfreier, grundsolide durchproduzierter Durchschnitt. Nicht, dass sie keinen massiven Punch oder moshtaugliche Tanzflächen-Rocker zustande bekämen, das schiebt, rumpelt und hüpft ganz ordentlich. Doch für die richtige Total-Begeisterung fehlt es dann doch an Verve und Inspiration. Jede Nummer springt dich zwar an wie ein rauflustiger Stubenkater, leider perlt sie aber auch genauso glatt wieder ab wie Wasser von Plexiglas. Und am Ende hat man eine weitere Platte, die man nicht mehr häufig hören wird.