Queen Adreena
Drink Me

Mächtig exaltierte Frontfrau im mittelprächtigen Noise/Grunge-Gewand gibt sich alle Mühe, um potenzielle Untertanen für sich zu gewinnen.
So richtig gespurt hatte das Fußvolk in der Vergangenheit ja noch nie – weder der Vorgängerband Daisy Chainsaw waren die Massen treu ergeben, noch fand vor zwei Jahren das Debütalbum der neuformierten Queen Adreena reißenden Absatz. Aber Katie Jane Garside gibt so schnell nicht auf und versucht es erneut mit Zuckerbrot und Peitsche: Sie schreit, sie droht, steht manches Mal kurz vor dem Kollaps, um dann wieder ganz auf total verruchte Verführerin und säuselnde Elfe zu machen. `I’m pretty like drugs` warnt gleich der Opener – na, da haben wir natürlich sofort ein gehöriges Maß an Respekt vor der süßen, aber gleichsam hochgefährlichen Versuchung Queen Adreena. Was gar nicht nötig gewesen wäre, denn wie sich schnell herausstellt, hält sich die Gefahr, ihr mit Haut und Haar zu verfallen, dann doch in Grenzen. Eine stimmliche Bandbreite von Courtney Love bis Kate Bush ist zwar zugegebenermaßen recht beeindruckend, ob man jene allerdings innerhalb eines einzigen Songs vorgeführt bekommen muss, Geschmackssache. Kann nämlich auch nerven. Und lässt der Band kaum mehr Raum, als einen mal krachig verzerrten, mal verhaltenen Hintergrund zu schaffen. Ein bisschen egoistisch von der Frau Königin.