Nachdem sich Queen Latifah in den letzten Jahren verstärkt auf Jobs hinter der Kamera verlegte, meldet sie sich jetzt endlich als Rapperin zurück. Ihre Spitzenposition unter den US-Rapperinnen kann sie mit Order In The Court durchaus behaupten, allerdings, und das muß man ganz klar sagen, liegt das eher an der mangelnden Konkurrenz denn an der herausragenden Qualität ihres neuen Albums. Mit den straighteren Stücken, etwa dem Opener Who You Gonna Call, bei dem der Flavour Unit-Kollege Apache mit einigen Reimen aushilft, oder Brownsville kann die New York-Queen auch durchaus den hohen Erwartungen gerecht werden. Allerdings hat das Album auch seine Längen, vor allem dann, wenn Latifah ihren Hang zum Schnulligen auslebt. Das mag mitunter reizvoll sein, etwa wenn sie das Motown-Erbe mit einer relativ originalgetreuen Adaption des Marvin Gaye-Songs I Heard It Through The Grapevine bemüht (Paper), manchmal, etwa bei dem Stück What Ya Gonna Do, wird die Leidensgrenze aber auch eindeutig überschritten. Unterm Strich bleiben immerhin eine Reihe ansehnlicher Songs, die beweisen, das Latifah den Anschluß an HipHop 98 nicht verpaßt hat.