Ragazzi, 1999 in Berlin gegründet, sind noch da. Oder wieder. Hatte man doch lange nichts mehr von der nie wirklich erfolgreichen Band gehört, höchstens von einzelnen Mitgliedern, die bei Aroma Gold oder Julia Hummer mitmisch(t)en tun. Spurlos sind die ragazzifreien Jahre nicht an ihnen vorübergegangen. “Friday”, ihr bislang letztes, 2003 auf Buback erschienenes Album, enthielt noch relativ uninspirierten Synthie-Pop im 80er-Gewand. Als ironische Referenz an diese Phase darf das Intro zur aktuellen Single-Auskopplung “Not Exactly” verstanden werden. Dann der Break. Ragazzi 2007 verzichten weitgehend auf programmierte Sounds, konzentrieren sich auf Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang, lassen mal ein Piano zu, mal eine Viola – und rocken druckvoll mit einigen Anleihen bei Glam- und bluesigem Schweinerock. Dabei werfen sie sich lustvoll in ihre übersichtlich strukturierten Songs, zelebrieren einprägsame Melodien und lassen sich sogar zu stadionkompatiblen Lalala-Chören hinreißen. Aufregend neu ist das nicht, aber so frisch wie es klingt, scheinen Ragazzi ihren Spaß zurückgewonnen zu haben.
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Friday
VÖ: 05.09.2003