Ein konzentriertes und halbwegs sauber gespieltes Stück lang nimmt er sich zunächst Zeit, um den Verdacht zu entkräften, dass nichts mehr übrig bliebe von einem TV-On-The-Radio-Lied, wenn man David Siteks alles verschleiernde Schutzschildproduktion wegnähme. Nach dem hervorragenden Mutanten-Funk von Give Blood werden die Songs auf Rain Machine länger und faseriger, Malone schrubbt sie auf einer prima verrammelten Akustikgitarre runter, lässt Schellenkränze und Handclaps an seinen Liedern vorbeikratzen und singt so aufgewühlt und gequält, dass ihm mindestens der linke Lungenflügel kollabieren müsste. Das Bild des Band-Hippies von TV On The Radio im zu eng geratenen rosa T-Shirt kann man da gleich dreimal vergessen – den Expansionsdrang, die Kunstfertigkeit und -beflissenheit seines Hauptberufs tauscht Malone gegen eine Nahbarkeit und Verletzlichkeit ein, wie sie auch seinen hochtalentierten New Yorker Folkrock-Ziehsohn Miles Benjamin Anthony Robinson auszeichnen. Während der aber vor allem Drogen-, Beziehungs- und Familienprobleme thematisiert, verzweifelt Malone, rund zehn Jahre älter, an der Welt an sich. Love Wont Save You heißt das schwer pumpende, unbarmherzig fatalistische Herzstück seines Albums, und er singt es mit der bitteren Gewissheit eines Mannes, der mehr weiß als wir alle. TV On The Radio machen jetzt ein Jahr Pause, auch weil Malone mit seinen zittrigen, zerräderten Songs auf Solotour gehen will. Wird Regen geben.