Rainbow Kitten Surprise
How To: Friend, Love, Freefall
Text: Katharina Raskob
Regenbögen und Katzen, das sind seit einigen Jahren Rohstoffe für Internetgold. Selbst sonst für derlei Vergängliches unverdächtige Bands lassen sich davon inspirieren – vom HipHop-Duo Run The Jewels, das sein Album mit Katzensounds remixt, bis Mastodon und deren psychedelischen Katzenvideos. Rainbow Kitten Surprise haben sich davon ebenfalls anstecken lassen, anders lässt sich ihr beknackter Bandname nicht erklären. Einprägsam genug ist er aber, denn mit Festivalauftritten im vergangenen Sommer hat sich das Quintett eine große Fanschar erspielt. “How To: Friend, Love, Freefall” ist nach zwei Alben ihr Majordebüt, ihre Macken haben sich die fünf Jungs aber erhalten: “Matchbox” weckt Erinnerungen an den gleichnamigen The-Kooks-Songs, “Moody Orange” klingt mit Sprechgesang und Akustikgitarre so, als würden die Weakerthans plötzlich HipHop machen. Mit leichten Klavierakkorden und Sam Melos Kopfstimme täuscht “Holy War” eine Ballade an, wandert dann aber in Richtung Soul, bis ein James-Bond-Akkord in einen wortstarken A-capella-Part überleitet. Der Preis für das melodischste Gitarrenriff geht an “Painkillers”, eine sommerlich leichte Indie-Pop-Hymne mit jazzigem Schlagzeug, die abgesehen vom kantigen Schnellgesang auch von Folk-Darling Ben Howard stammen könnte. Aber genau diese Ecken und Kanten machen Rainbow Kitten Surprise so hörenswert. Sobald man denkt, man wüsste jetzt, wie es weitergeht, biegt das Quintett schnell um eine Ecke und jagt die Langeweile zum Teufel.