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    Rainer Maria
    S/T

    VÖ: 18.08.2017 | Label: Polyvinyl/Import
    Text:
    10 / 12
    Rainer Maria - S/T

    In den USA ist man sich einig: Rainer Maria klingen auf ihrem Comeback-Album fast genau so wie früher. Ihre neu formulierte Vorliebe für krautigen Shoegaze und fuzzig-repetitive Riffs scheint den Kollegen wohl durch die Lappen gegangen zu sein.

    Dabei befeuert die Band die Vorstellung, alles wäre so wie vor zehn Jahren, als das bislang letzte Album des Indie-Emo-Powertrios erschien, selbst. Der Opener “Broke Open Love” definiert sich durch sein mäanderndes Bass-Riff und die zurückgenommenen, angezerrten Gitarren, die sich erst im Refrain ganz aufplustern und verwendet dabei das gleiche Rezept, das Bands wie The Get Up Kids oder Braid für ihren Laut-Leise-Emo benutzt haben. Aber selbst hier klingt die in diesem Fall positiv zu wertende Monotonie an, die nahezu den kompletten Rest von Rainer Maria bestimmt. “Suicides And Lazy Eyes” legt den Fokus beispielsweise auf ein motorisch gespieltes, unglaublich dominant produziertes Schlagzeug und lässt die Fuzz-Gitarre von Kaia Fischer ins zweite Glied zurücktreten. In “Forest Mattress” hingegen erinnert Sängerin und Bassistin Caithlin De Marrais sowohl an den aufgekratzten Garagenindie von Sleater-Kinney als auch den experimentellen Alternative von The Joy Formidable und stellt ihre sich überschlagende Stimme verträumt übereinandergeschichteten Gitarrenmelodien gegenüber. Und mit “Ornaments Of Empty” schafft es sogar Düster-Postpunk der Marke Editors oder Interpol auf das Comeback-Album des Trios, das vom roten Faden des rhythmisch präzisen und schiebenden Schlagzeugspiels von William Kuehn zusammengehalten wird. Wer Rainer Maria trotzdem als weiteren Versuch begreift, mit einer Reunion schnelles Geld zu verdienen, sollte – wie die US-Presse – besser hinhören.

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