Dabei befeuert die Band die Vorstellung, alles wäre so wie vor zehn Jahren, als das bislang letzte Album des Indie-Emo-Powertrios erschien, selbst. Der Opener “Broke Open Love” definiert sich durch sein mäanderndes Bass-Riff und die zurückgenommenen, angezerrten Gitarren, die sich erst im Refrain ganz aufplustern und verwendet dabei das gleiche Rezept, das Bands wie The Get Up Kids oder Braid für ihren Laut-Leise-Emo benutzt haben. Aber selbst hier klingt die in diesem Fall positiv zu wertende Monotonie an, die nahezu den kompletten Rest von Rainer Maria bestimmt. “Suicides And Lazy Eyes” legt den Fokus beispielsweise auf ein motorisch gespieltes, unglaublich dominant produziertes Schlagzeug und lässt die Fuzz-Gitarre von Kaia Fischer ins zweite Glied zurücktreten. In “Forest Mattress” hingegen erinnert Sängerin und Bassistin Caithlin De Marrais sowohl an den aufgekratzten Garagenindie von Sleater-Kinney als auch den experimentellen Alternative von The Joy Formidable und stellt ihre sich überschlagende Stimme verträumt übereinandergeschichteten Gitarrenmelodien gegenüber. Und mit “Ornaments Of Empty” schafft es sogar Düster-Postpunk der Marke Editors oder Interpol auf das Comeback-Album des Trios, das vom roten Faden des rhythmisch präzisen und schiebenden Schlagzeugspiels von William Kuehn zusammengehalten wird. Wer Rainer Maria trotzdem als weiteren Versuch begreift, mit einer Reunion schnelles Geld zu verdienen, sollte – wie die US-Presse – besser hinhören.
weitere Platten
Catastrophe Keeps Us Together
VÖ: 04.04.2006
Anoyone In Love With You (Already Knows)
VÖ: 23.08.2004