Genau eine Stimmlage. Nein. Keine Lage, es ist nur ein Ton. 37 Minuten lang ein Ton. Wer den Sänger einen Sänger nennt, hat den ersten Fehler begangen. Daher Entschuldigung! Es ist fast lustig: Der Ton wechselt nicht, er hört aber auch nicht auf. Er bellt vor sich hin zu Volle-Pulle-Oldschool-Hardcore und vereinzelten Metal-Mosh-Breakdowns. Wer “Dedication” von 2002 kennt, weiß das in etwa, aber in keinem Fall, wie schlecht der “Sound Of The Republic” geraten ist. Was verdammt noch mal ist hier geschehen? Sind alle weitergegangen, nur diese Kollegen Schnürschuh nicht? Nein. Die sind auch gelaufen, nur zurück in die Zeiten, als ihnen das Gefühl für einen prickelnden, in Magen und Faust zwickenden Song noch abging. Raised Fist haben sich beim Rückschritt gleich auch ein wenig gedreht und suchen jetzt ihr Heil bei der Metal-Fraktion. Sagt der Sound. Da sind sie sicher willkommen, da geht es nicht ums Ausdenken guter, harter Hooklines und Arrangements, die nach über zwei Dekaden HC vielleicht noch Spaß machen. Nein, stumpf ist Trumpf. “Dieses Gleichförmige, fast wie bei Gabba-Platten”, meint Uschmann und liegt völlig richtig. Fazit: Man denkt an Clawfinger, an tumben Industrial-Metal… Stopp! Hat da grad jemand gesungen, beim Titeltrack? Du lieber Himmel, das wollten wir nun auch wieder nicht. Nicht so. Wären System Of A Down vor Dieter Bohlen und seiner Jury performt worden – so hätte das geklungen. Raised Fist wären mit diesem Album dabei, “alle Grenzen völlig zu zerstören”, behauptet das Info. Dabei sind sie doch nur eifrig dabei, genau das mit sich selbst zu tun.
weitere Platten
Anthems
VÖ: 15.11.2019
From The North
VÖ: 16.01.2015
Veil Of Ignorance
VÖ: 04.09.2009
Dedication
VÖ: 25.11.2002
Ignoring The Guidelines
VÖ: 05.06.2000
Fuel
VÖ: 01.01.1999