Ramming Speed
Doomed To Destroy, Destined To Die
Text: Karsten Köhler
Metal-Streber waren Ramming Speed auch auf ihrem ersten Album nicht. Wenn ein Album schon den Titel Brainwreck trägt, spricht das für sich: hastiger Thrash-Metal mit Grindcore-Attacken, dazu derbes Gebrüll und eine Produktion, die mit ihrem Demo-Charakter nur knapp am Dosen-Sound vorbeischrammt. Das hat sich auf Doomed To Destroy, Destined To Die geändert, was wohl Kurt Ballou zuzuschreiben ist, der an den Reglern saß. Er ist offenbar dafür verantwortlich, dass das Gemisch aus Punk, Thrash Metal und Grindcore nicht nur nach der Summe der Teile klingt, sondern in seiner dreckigen, kratzigen Art auch nach Crust. Was Ramming Speed vom ersten Album beibehalten haben, sind die zum Teil doppelläufigen Solos, die Iron Maiden und Judas Priest stolz machen würden und ziemlich sicher der Grund sind, warum sich die Band so gut mit den Heavy-Metal-Kollegen Saviours versteht. Solche Passagen wechseln sich in Anticipating Failure mit Motörhead- und in Ministry Of Truth mit Slayer-Riffs ab, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. So überhastet und hingerotzt wie Doomed To Destroy, Destined To Die anfangs wirkt: Es ist tatsächlich ein Album, das mehrmaliges Hören belohnt. Extinction Event beispielsweise überrascht jedes Mal wieder mit dem Wechsel von melodischem Thrash zu chaotischem Grindcore, Dead Flags unterhält durchgängig mit neuen Ideen am Schlagzeug und vom Songwriting von Ramming Speed sollte sich die ein oder andere Thrash-Metal-Revival-Band generell etwas abschauen.
Thrash Metal
Heavy Metal
Punk Rock
Für Fans von:
Motörhead
“Overkill”
Skeletonwitch
“Forever Abomination”
weitere Platten
No Epitaphs
VÖ: 04.09.2015