Randy
The Human Atom Bombs

Nach den Hives und der (International) Noise Conspiracy frönen nun auch die Polit-Punks Randy der Zeit, als James Bond im wahren Leben noch Sean Connery hieß.

In letzter Zeit scheint es wirklich in zu sein, auf den Retrozug aufzuspringen. Randy tun dies getreu der Formel: Melodycore ist durch, neue Einflüsse müssen her. Dass jene ganz klar in der Beat-Musik der 60er Jahre und der heimischen Clash-Sammlung zu finden sind, dürften sogar die Bewohner des ortsansässigen Altersheims heraushören – mit erstgenannter haben sie schließlich ihre Midlife-Crisis überstanden. Der Tradition des letzten Albums „You Can’t Keep A Good Band Down“ folgend, wurde auch auf „The Human Atom Bombs“ ein Einstieg gewählt, der aus dem übrigen Material der Platte heraussticht und wahrlich keine Gefangenen macht; jene würden nämlich sofort die Flucht ergreifen, sobald sie das schräge Saxophon im Opener „Chicken Shack“ zu hören kriegten. Das übrige Material hat mit „Summer Of Bros“, „If We Unite“ und „Addicts Of Communication“ ein paar kleine Hits zu bieten, bei denen mein Fuß partout nicht stillhalten kann. Textlich sind Randy mit ihrer sarkastischen Beobachtungsweise ohnehin über jeden Zweifel erhaben und die Lyrics zu letztgenanntem „Addicts Of Communication“ sollten sich mal die mit einem Handy bewaffneten 15-jährigen Buffolo-Trägerinnen zu Gemüte führen, die mit geschwollenem Texter-Daumen am Bahnhof herumstehen. Wer besseres zu tun hat, sollte die ‘menschlichen Atombomben’ in der heimischen Stereoanlage hochgehen lassen, denn sie verbreiten trotz aller Sozialkritik eine Menge Spaß.