In den vergangenen zwei Jahren seit Erscheinen des Debüts tourten sie mit so gegensätzlichen Bands wie Interpol, Mouse On Mars und den Killers. Was, streng genommen, denn auch glatt das Klangkorsett dieses instrumentalen Duos beschreibt – höchstens noch ergänzt um das Soundempfinden der frühen Daft Punk. Zu Plucker-, Kuller- und Klacker-Beats schrummen hier nämlich allerlei Instrumente merkwürdige Melodielinien, irre Vocoder- und Filter-Keyboards sirren zu sehnenden Slide Guitars, und hier und da kommen die Achtel-Stakkato-Gitarren zum Einsatz, die den Erfolg vorgenannter NeoWave-Bands mitbegründeten. Bei aller Harmonielehre, die sie beherrschen, regiert aber durchweg eine nonchalante Coolness und introspektive Unnahbarkeit, die dafür sorgt, dass man bei ihrer Musik weder tanzen noch lachen noch richtig mitgehen möchte. Vielmehr ist hier Augen zu und rein’ angesagt – wie Musik zu einem imaginären Roadmovie, der recht dunkel, irgendwie verregnet, hektisch geschnitten und doch voller Liebe zu sein scheint. Überhaupt, die Straße: der perfekte Wegbegleiter für diese Platte – einmal Nachts auf deutschen Autobahnen gehört, und man weiß um die Einsamkeit des Fernfahrers. Der würde Ratatat vermutlich zwar nie hören – viel zu fancy und hip. Aber es soll ja auch trendbewusste Straßenreiter geben. Für all jene ist diese Platte, die in den beschriebenen Momenten – aber irgendwie auch nur dann – eine Dichte entfaltet wie kaum ein anderes Werk.