Vier Jahre sind seit “Spuren”, dem letzten Studio-Album der Hamburger Veteranenpunks vergangen, vier Jahre, in denen die Band kurz vor der Auflösung stand, miserable Shows spielte und selbst hartnäckige Fans wie mich an ihnen zweifeln ließ. Jetzt haben sie die Kurve gekriegt, eine neue Platte aufgenommen und spielen gegen ihre Vergangenheit an. Denn die Razzia des Jahres 1995 sind nicht mehr die Band von 1991, was ich persönlich bedauere: Klar, der “Zauber” von früher, die Qualität der Texte, ist geblieben, aber was mich ganz gewaltig stört, ist die Tatsache, daß die Punk-Vergangenheit in musikalischer Hinsicht beinahe völlig aufgegeben wurde. Stattdessen gibt`s nur seltsame Rockmusik, die zudem gelegentlich durch unangenehm fiedelnde Gitarren auffällt und in mir die Frage aufkeimen läßt, wer sich das eigentlich kaufen soll. Wer Razzia von früher kennt, wird die Finger davon lassen, und neue Fans sind mit “Labyrinth” wohl kaum zu gewinnen. Schade um diese Band.
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Am Rande von Berlin
VÖ: 29.03.2019