Das Stück “Water Underground”, Vorabsong des neuen Real-Estate-Albums “Daniel”, läuft seit einigen Wochen in Heavy Rotation im Musikprogramm von BBC 6. Vor allem in den Morgenstunden kommt es häufig zum Einsatz und bei jedem Durchgang wird mehr klar, warum: In einer Zeit der schlechten bis katastrophalen Nachrichten ist die Musik von Real Estate ein perfektes Gegenmittel.
Ihr Gitarrenpop ist maximal sanft. Kaum einmal wird ein Akkord durchgeschlagen, alles gehorcht den Regeln des Jingle-Jangle. Dazu besitzt Sänger Martin Courtney eine sanfte und milde Stimme, die im Harmoniegesang der weiteren Bandmitglieder ihr Bett findet. Der Sound von Real Estate ist harmlos. Genau das ist seine Stärke, insbesondere solange sich die Menschen draußen in der Welt alles andere als harmlos verhalten.
Wer auf “Daniel” nach neuen Nuancen im Real-Estate-Kosmos sucht, muss sehr genau hinhören. Beim Song “Interior” wagt sich die Band an ein paar mehr kompositorische Kurven als üblich, das Resultat ist ein Pop-Meisterwerk, das in vier Minuten alles auslotet, was das Sub-Genre Indie-Gitarrenpop zu leisten vermag. Klar ist aber auch: Real Estate sind in dieser Form nach diesem sechsten Album auserzählt. Irgendetwas muss beim nächsten Mal passieren, eine Band-Innovation muss her, um die Spannung hochzuhalten – und zwar unabhängig von der Nachrichtenlage.
Das steckt drin: Beach Fossils, Kurt Vile, Wild Nothing
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