Was passiert, wenn Musik nicht an Qualität, sondern an Verkaufszahlen gemessen wird, werden Reamonn wohl leider am eigenen Leib zu spüren bekommen.
Das Album nach “Supergirl” entspricht irgendwie genau den Erwartungen: Die faulen Kompromisse überwiegen. Manchmal, ja manchmal haben Bands wie diese ihren Erfolg wirklich verdient. Die Freiburger kamen aus dem Nichts, machten Karriere, landeten im Fernsehgarten und auf der Hauptbühne von `Rock am Ring`. Der normale Marsch durch die Institutionen. Aber: Die Revolution frisst ihre Kinder. Wer eine solche Fanmasse wie Reamonn zu befriedigen hat, kann leicht den Blick fürs Wesentliche verlieren. Der Druck ist groß, und das hört man hier auch. “Dream #7” wirkt an viel zu vielen Stellen leider sehr verkrampft, gezügelt und gebügelt. Nichts ist mehr von der Leichtigkeit des Vorgängers “Tuesday” zu spüren (einzige Ausnahme: “Life Is A Dream”). Irgendwie drängt sich das Gefühl auf, dass sich der Umgang mit Xavier Naidoo oder Sasha auch musikalisch niedergeschlagen hat. Eine Band, zwei total verschiedene Platten. Seltsam, aber es ist so. Das “Jeanny”-Cover war wohl nur der Anfang…