Red Apollo
Altruist
Text: Stefan Reuter
Der gemeine Panda – und hier ist nicht der niedliche Bambusfresser gemeint – hat es schwer. All diese Poser nehmen sich, ohne zu fragen, seine Musik und verunstalten sie, wie es ihnen gerade passt. Wo bleibt sie denn, die Trueness? Und dabei haben diese Möchtegerns noch nicht einmal eine Burzum-Platte im Haus. Bei Red Apollo ist das im Gegensatz zu manchen klanglich ähnlich gelagerten Bands ziemlich sicher der Fall, Black Metal ist aber auch nur eine Facette ihres musikalischen Spektrums. Rauschende Riffs und Blastbeats prägen Songs wie “Lovegazer” entscheidend, doch Sludge, Doom und ganz besonders Postrock spielen eine ebenso wichtige Rolle. Im Vergleich zum Vorgänger “Marche Funèbre” fällt der Hardcore-Einschlag geringer aus, wodurch sich “Altruist” insgesamt luftiger und weniger erdrückend anhört. Die wichtigste Eigenschaft der Dortmunder ist ohnehin, dass sie aus ihren Einflüssen gekonnt emotionale und atmosphärische Stücke spinnen. Die stellenweise wunderschön geratenen Melodien, die etwa “Sacrificing Permanence” und den Titelsong tragen, die dunkle Erhabenheit von “Remnants Of A Blazing Sun” und das Klavier-Outro von “Dissociative” lassen Altruist trotz einigen weniger inspirierten Passagen wie im Flug vergehen. Wirklich neu ist das alles natürlich nicht, aber selbstbewusst und überzeugend vorgetragen. Und sollten Red Apollo deswegen wirklich als Hipster bezeichnet werden, dann haben sie alles richtig macht – ganz egal, was die Black-Metal-Pandas sagen.
weitere Platten
The Laurels Of Serenity
VÖ: 27.04.2018
Meta (EP)
VÖ: 09.06.2017