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    Red Snapper
    It’s All Good

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Keep Diggin’/Indigo
    6 / 12

    Für all jene, die bei Elektronik-Musik zunächst an Eklektizismus, Minimalismus und Distinguiertheit denken, gilt der Plattentitel. Für alle anderen nicht unbedingt.
    Und wieder ein alter Held weniger: Auch Red Snapper haben sich jüngst, also kurz nach Fertigstellung dieser Platte, endgültig getrennt. Kreative Sackgasse, eigene neue Projekte, das Übliche eben. Immerhin: Ihre drei Alben, jedes auf seine Weise von einer ganz eigenen Brillanz, bleiben uns erhalten. Und nun also noch, quasi posthum, die erste und wohl auch letzte Zusammenstellung von einigen ihrer Lieblingstracks. Eigentlich ein Grund zur Freude – denn hinter der Eigenwilligkeit und Dichte ihrer Musik stecken sicherlich große, interessante und exquisit sortierte Plattenschränke. Umso tragischer, dass Red Snapper, anstatt es noch mal richtig krachen zu lassen, uns hier von ihrer krunkeligen, experimentellen und manchmal geradewegs einschläfernden Seite kommen. Sicher, ein Großteil der exakt ein Dutzend Tracks zwischen Downbeat, Deephouse, Future-Jazz und Electro-Minimalismus sind in Aufbau und Struktur bestimmt interessant, weil ziemlich anders, äußerst trocken und seltsam eigenbrötlerisch. Aber genau das sind alles Attribute, die im Rahmen einer lässig in den Player geworfenen Compilation häufig auf Unverständnis stoßen und am Ende nur die Existenzialisten unter uns Elektronikern ansprechen. Und wenn dann auch noch jeglicher Mix fehlt, weil die Tracks eigentlich gar nicht so richtig hintereinander passen wollen, rätselt man dann doch, was Red Snapper uns da eigentlich sagen wollen. Nichts gegen Tiefgang, Trockenheit und sparsam arrangierte Plucker-Trübsal – aber das hier ist doch ein bisschen zäh.

    weitere Platten

    dto.

    VÖ: 01.04.2003

    Reeled And Skinned

    VÖ: 30.11.1999

    Making Bones

    VÖ: 01.01.1998