Den einst so facettenreichen Instrumentalisten ist die Luft ausgegangen. Ihr drittes Album hinterlässt wenig Euphorie und viele Fragezeichen.
Mit ihren vorangegangenen Alben konnten sich Red Snapper mit ihrer prickelnden Symbiose aus Funk, Dub, TripHop und Jazz eine ansehnliche Hörerschaft heranzüchten. Als Band, die vorzugsweise mit Bass, Gitarre und Schlagzeug einen Sound kreierte, der nicht in erster Linie mit Rock assoziert wurde, sondern eher mit elektronisch erzeugter Musik, nahmen sie stets eine Sonderstellung ein. Doch mit diesem Album scheint es, als habe sich im Studio ein kreativer Stillstand breit gemacht. An allen Ecken fehlt es an Gefährlichkeit, Würze und Dynamik. Die Sounds wirken schlaff, die Songs sind träge arrangiert, haben keinen Biss und versprühen keine Phantasie. Man nehme zum Beispiel den Track Dont Go Nowhere, wo eine ausgelatsche Bassfigur begleitet von einem schwachbrüstigen Big Beat umher tapert. Nach knappen 5 Minuten ist der Spuk vorbei, der leider nur eine Interpretationsmöglichkeit anzubieten hat: Langeweile. Auch die Gästsänger (MC Det bei Some Kind Of Kink und The Rake, Karim Kendra bei The Rough And The Quick und Shellback), die sich Red Snapper ins Studio gebeten haben, können leider nicht allzu viel retten. Statt rollenden Instrumentals mit vielen Nuancen, gibt es hier viel Unzugängliches und wenig Mitreißendes. Wenn man den Titel als Programm auffassen möchte, haben Red Snapper sich selber vielleicht zufrieden gestellt – dem Hörer machen sie es allerdings reichlich schwer.
weitere Platten
dto.
VÖ: 01.04.2003
Reeled And Skinned
VÖ: 30.11.1999
Making Bones
VÖ: 01.01.1998
Its All Good
VÖ: 01.01.1900