“I blow you away” kündigen Reef auf “Naked” an und versprechen nicht zu viel. Funky Bass, sattes Getrommel, heißgetretene Wah-Wah-Pendale sowie eine Menge “Yeah” im Textbereich. Unterm Strich: Vollfett. Auf diesen nicht gerade kleinen Nenner läßt sich Reefs Retro-Sound bringen. Ist das der tongewordene Beweis, daß eine eheähliche Wohngemeinschaft von vier Musikern doch nicht das Schlechteste sein kann? Als würden sie schon seit 1969 einträchtig Klo und Kühlschrank teilen, hängen die vier aus London ihre Instrumentalparts geschickt ineinander. Das Ergebnis: Ein absolut dichter und homogener Sound. Kompakter sind höchstens noch die klebrigen Gesundheitsbrote vom Öko-Bäcker, aber die grooven schlechter. Für Reef spricht außerdem die glasklare Produktion – erstaunlich gut geklotzt für den Anfang. Wenn zwischen den Black Crowes, Thee Hypnotics, den Spin Doctors und Lenny Kravitz im Plattenregal noch Platz ist – Reef würden sich da gut machen.