Große Fische in seichten Gewässern – das kann nicht gut gehen. Statt Ska-Punk spielen RBF jetzt eher Pop, die dadurch überflüssig gewordenen Bläser fangen an zu nerven.
Posaunenpuster und Trompetentröter, ihr müsst jetzt ganz tapfer sein. Die harte Wahrheit lautet: Ska ist okay mit euch, aber Rock und Pop kommt meist ganz gut ohne Tätärä aus. Reel Big Fish wissen das leider nicht. Auf ihren früheren Alben lieferten sie fröhlichen Ska-Punk, und da machte das Gebläse auch Sinn und setzte Akzente. Ska-Riddims sind bei den aktuellen Songs hingegen Mangelware, deshalb hätten die Blechbläser während der meisten Aufnahmen eine Raucherpause vor der Studiotür machen können. Aber Pustekuchen, sie wollten scheinbar unbedingt immer dabei sein, egal ob es passt oder nicht. In einem der wenigen Ska-Songs heißt es sehr treffend: `I gotta go before I do something stupid.` Uninspiriertes Getröte lässt viele der Lieder zu nervtötenden Kandidaten für die Skip-Taste werden, und das ist manchmal schade – denn die Gesangslinien und Refrains sind zum Teil recht gut gelungen. Doch neben den paar guten Hooks gibt es eine ganze Reihe von Totalausfällen. Die Tiefpunkte sind die peinlich schmalzige Ballade `Drunk Again` und eine Acapella-Version von Sinatras `New York, New York`. Wer braucht denn so was? Vielleicht die gleichen Leute, die auf CD-Cover mit Comic-Clowns in scheußlichen Farben stehen.
weitere Platten
Candy Coated Fury
VÖ: 31.07.2012
Fame, Fortune And Fornication
VÖ: 30.01.2009
Favorite Noise
VÖ: 01.01.1900