Regional Justice Center
Freedom Sweet Freedom
Text: Marcel Buchwald | Erschienen in: VISIONS Nr. 379
Wer hier nicht von vornherein mit voller Aufmerksamkeit dabei ist, läuft schnell Gefahr, das Wesentliche oder gleich alles zu verpassen. Nicht weil Freedom, “Sweet Freedom” sich durch musikalische Komplexität, aufwendig arrangierte Kompositionen oder besonderen Detailreichtum auszeichnen würde, sondern schlicht aufgrund der Spielzeit. Die zwölf Songs der Platte sind nach knapp 14 Minuten schon wieder vorbei. Und das mit gutem Recht, denn Regional Justice Center reizen diese knappe Viertelstunde voll aus und haben am Schluss trotzdem alles gesagt.
Das Quartett aus Seattle, Washington lärmt, schreit und groovt sich in einer selbstverständlichen Kompromisslosigkeit voran, die jede weitere Ausstaffierung ihres Sounds oder Streckung der Spielzeit wie Selbstsabotage erscheinen lassen würde. “Freedom, Sweet Freedom” ist kein bisschen mehr als das, was es sein will. Und das ist richtig so.
Nachdem viele – gute – Hardcorealben der jüngeren Vergangenheit etwa von Candy, Turnstile oder Knocked Loose vor allem durch die Erweiterung und Öffnung des Genres auffielen, gehen Regional Justice Center wie beschrieben den entgegengesetzten Weg. Hier gibt es kein vorangestelltes “Post”, “Progressive” oder “Pop”, “Freedom, Sweet Freedom” ist Hardcore in Reinform. Und deshalb so erfrischend.
Das steckt drin: Bane, Trash Talk, Strife
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