Psychedelic, Britpop und Dancefloor fließen bei den Regular Fries zusammen, als wäre diese Melange die normalste Sache der Welt. Damit ist die Band aus London vielen Kollegen auf der Insel um eine Nasenlänge voraus.
Die Synthesizer sägen, cool und knapp setzt die Gitarre ihre Riffs, ob Rock oder Dancefloor interessiert hier nicht, denn die Regular Fries sind in beidem beheimatet. Ihre Musik ist deutlich von Underworld und den Chemical Brothers beeinflusst, doch auf der anderen Seite schimmert auch Heavy Psychedelic durch, Mercury Rev zum Beispiel, oder die bis heute chronisch unterbewerteten Flaming Lips. Die Regular Fries sind zugleich keine Band, die solche Einflüsse leugnet, sondern mit ihnen kreativ umgeht. So wurde War On Plastic Plants gleich in mehreren Studios von verschiedenen Produzenten aufgenommen, um ein möglichst breites Spektrum abzudecken, innerhalb dessen ihre Musik mit Groove und Rockmusik spielt. Einige Nummern wurden von Dave Fridmann (Mogwai, Mercury Rev u.a.) produziert, andere von Jadz Kooner (Primal Scream u.a.), für wiederum andere Nummern zeichnet Chemical Borthers-Hausproduzent Steve Dub verantwortlich. Diese Umtriebigkeit sorgte dafür, dass War On Plastic Plants mit seinen 14 Stücken vielfältig bleibt, obwohl doch ein klarer Stil zu erkennen ist, den ich einmal mit Underworld goes Hawkwind beschreiben möchte. Am stärksten ist die Band dort, wo sie sich treiben lässt, siehe Brainticket, und aus der Monotonie heraus Nummern schafft, die ebenso tanzbar wie paralysierend spacerockig sind. Ein paar Stücke, darunter die Ballade London Eye wirken eher halbgar, doch Regular Fries sind auf dem richtigen Weg.
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Accept The Signal
VÖ: 01.01.1999