omit ist der Fall klar: Schroffes, gleichförmiges, aggressives Hardcore-Streetpunk-Geballer und eine lupenreine Revoluzzer-Identität, mit der man sich in jedem korrekten AZ sehen lassen kann. Gegen den Kapitalismus, die Medien, Gott, die verhurten kleinen Konsum-Kids, Amerika, die Ausbeutung, Nazis, Fleischfresser und harte Drogen; für die Revolution und die tapferen Zapatisten in Chiapas, Mexiko, dem heldenhaften Role-Model aller radikalen Linken der Neunzigerjahre. Auf ihrer Homepage verkünden sie ernsthaft, sie wollten mit ihrer Musik kein Geld verdienen (Gott bewahre!) und Sonnenschein verkünden, sondern die Menschen “auf Missstände aufmerksam machen”. Das gabs noch nie! Doch ernsthaft: Wenn man wirkliche Informationen über Missstände will, sei ein Buch von Noam Chomsky angeraten, anstatt sich durch langweilige, verbissene und in stolzer Pose anklagende Songs gegen das berühmte “you” zu quälen, die jedweder Selbstironie und Originalität entbehren. Die Welt ist fantasielos, abtötend, spießig, ausgrenzend, intolerant und selbstgerecht? Fein, Punkrock wie dieser ist es auch, nur auf der anderen Seite. Das ewig alte Futter für die Meute. Miefig wie das Kolpinghaus und der Stammtisch, der sich in allem gegen “die Anderen” einig ist.
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Angry Kids
VÖ: 07.03.2005