Die aus dem Nowhereland Alabama stammenden Remy Zero versuchen mit ihrem selbstbetitelten Debut ganz sicher nicht, den getragenen Gitarrenlärm neu zu definieren. Auch sie haben ihre große Chance in Form eines Major-Deals durch unablässiges Collegeradio-Airplay bekommen. Die beiden Köpfe der Band, das Brüderpaar Shelby und Cinjun Tate, schreiben zweifelsohne schöne Hooklines und wechseln gefühlvoll zwischen Beatlesken Singsang-Passagen und Krachattacken à la Pavement oder Flaming Lips hin und her. Doch leider machen sie genau das bei fast jedem Song gleich, weshalb, selbst bei mehrmaligem Hören, nur einige wenige (wie “Temenos (Here Come The Shakes)” oder “Shadowcastling”) in der Hirnmasse hängen bleiben. In den ruhigeren Momenten erreicht der Gesang diesen unverwechselbaren George Harrison-Heimkind-Touch, der mittlerweile geradezu typisch für Südstaatenrock-beeinflußte Jungbands zu sein scheint. Alles in allem ist “Remy Zero” eine zwar schön-schräge, aber doch ziemlich überflüssige Platte, denn diese Art von Musik machen Bands wie dEUS um Einiges besser.
weitere Platten
The Golden Hum
VÖ: 25.03.2002
Villa Elaine
VÖ: 01.01.1999