Ist eine Band schon allein deshalb bemerkenswert, weil sie es immer wieder schafft, konsequent belanglos zu sein? Möglicherweise ja.
Leute, so einfach ist das nicht – drei Alben in fünf Jahren zu fabrizieren, denen man aufgrund solider Handarbeit und ausgeklügelter Arrangement-Technik eigentlich nichts anhaben kann, die man aber dennoch nie wieder zur Hand nehmen möchte. Denn irgendwie fehlt wie schon auf den Vorgängern auch auf “The Golden Hum” das kleine Extra, das diese Band aus der Masse wohlfeil produzierter Rockbands hervor heben würde. Auf ihrem dritten Album knüpfen sie den Soundteppich zwar noch versierter und vielseitiger als bisher, changieren zwischen einer amerikanischen Version von Britpop und einer britischen Version von Country-infizierter Schwermut. Mal rotzt die Gitarre laut heraus, mal wird es vorsichtig balladesk, dann wieder wird gar progressiv wild durcheinander gerockt. Cinjun Tate singt schön und so einschmeichelnd wie eine angeschossene Version von Tim Buckley. Die Refrains sind voller Gefühl, Pathos und Melodie, die Band plinkert meist dezent und schrubbt dann und wann auch mal dosiert los, und doch plätschert das alles erschreckend gleichgültig vor sich hin. Wie gesagt: Eigentlich kann man der Band kaum etwas vorwerfen. Außer, dass sie einen trotz solider Kompositionen und einer sehr variablen und professionellen Produktion schrecklich kalt lässt.
weitere Platten
dto
VÖ: 30.11.1999
Villa Elaine
VÖ: 01.01.1999