Page Hamilton steht in der Ecke und zeigt den Daumen nach oben. Recht hat er, seltsam ist es dennoch. Auf seiner vierten Platte geht das Quartett aus der französischen Hafenstadt zielstrebig den eigenen Weg fort – und weil man schon unterwegs ist: auch noch den von Page Hamilton, der abermals als Produzent fungiert. Brachialgewalt, ein bisschen wohltemperierte Wut, ordentlich Zuckerguss und ein paar Schrullen später ist klar: Die 90er mögen vorbei sein, der Spaß daran offensichtlich nicht. Unvermeidlich, in diesem Geschäft zwischen Noiserock, Power-Pop und metallischem Alternative Rock, ist der Gruß aus der Küche in Richtung Foo Fighters – das haken die vier Franzosen in “Living Your Servitude” rotzfrech ab. Unerwartet dagegen ist “Concrete City”, das sich irgendwo zwischen Bob Mould in bester Partylaune und der molligtraurigen Durchschlagskraft von Only Living Witness bewegt. Selbst eine ungelenke Nummer wie “Easy On The Eyes (Ice Cream)” rubbeln die Rescue Rangers ohne großes Ärgernis runter. “Peachy Boy” dagegen ist eine denkbar törichte Art, Quicksand Tribut zu zollen. Doch man sollte das alles hier praktisch sehen: Hamilton hat als Produzent und Mentor endlich eine Band und eine Möglichkeit gefunden, das Erbe von Helmet einigermaßen weiterzuführen, ohne sich dabei selbst den Kopf am Sargdeckel wund zu schlagen. Eine Frage bleibt dennoch: Sagt Hamilton im Studio so Motivationszeug wie: Nicht schlecht! Aber mach doch mal so wie ich damals, dann wird das noch besser? Das wäre irgendwie lustig. Und – naja – ab und an hätten sie auch nicht unbedingt auf ihn hören müssen.