Dennoch: Das ist irgendwie romantisch – und in seiner Einfachheit auch ziemlich stark: “Treading Water” kommt daher wie eine etwas naseweise Variante aus B-Seiten von Helmet und Nirvana, um dann doch an die frühen Foo Fighters zu erinnern. Mit ähnlichem Schmiss und dieser unbekümmerten Tiefe, als würde man spätnachts mit zerlumpten Vans eine zerknitterte Bierdose über die leere Hauptstraße kicken und erst damit aufhören, wenn man in die eigene Straße einbiegt. “Broken Faces” umreißt derweil rotzfrech und herzensgut, was man sich bitteschön grob unter Power-Pop vorzustellen hat: Wehmut, Rotz und Spannkraft. Das ist keine höhere Physik, und die Rescue Rangers veranschaulichen das durchaus kokett. Umso lässiger ist es, dazwischen aus heiterem Himmel ab und an etwas Galle zu spucken – Verzeihung – zu “kotzen”. Grob über den Daumen turnen Rescue Rangers auf ihrer dritten Platte zwei Tricks immer und immer wieder durch: Noiserock und Pop. Manchmal fast so, als würden sie mit voller Absicht den Träumen der Heerscharen von fantastischen Noiserockbands hinterherjagen, die in den 90ern von Major-A&Rs im Unverstand gegen die Wand gefahren wurden. Grüße an Harmful, bitte. Und nun zum Schluss der gespielte Witz: Produziert wurde Join Hate von Page Hamilton. Das ergibt insofern Sinn, als dass das hier ohnehin an allen Ecken und Enden an Helmet erinnert. Fast tragikomisch ist aber: Join Hate versprüht so viel mehr Verve als das zeitgenössische Oeuvre von Hamilton.