Was Kvelertak seit sechs Jahren mit ihrem blutdurstigen Death-Metal-Rock-Monstrum gelingt, hat auch die ein Jahr jüngere Band aus Philadelphia (in einem anderen Ausmaß) auf dem Kasten – allerdings weiß das bislang kaum jemand. LP2 könnte die Platte werden, die Fans von Sludge, Riffrock, Punk, Posthardcore, Indie und Shoegaze dazu bringt, das gleiche Konzert zu besuchen. Zunächst einmal klingen Restorations tatsächlich so, als würden “PS I Love You” einen Song von Hot Water Music durch ihre Entfremdungs-Maschine schicken, wenn der Opener “D” seine verhallten Gitarren übereinander schichtet. Das Intro schwimmt und flimmert aus der Ferne, so dass es kaum greifbar ist. Dann vollzieht der Song eine Kehrtwende, die einen mit voller Wucht trifft und dabei andere (unerwartete) Wasserzeichen im Restorations-Sound sichtbar macht. Die Snare prügelt drauf los, als würde Rick Smith von Torche hinterm Schlagzeug sitzen. Die Riffs zerschneiden auch den letzten Strick, der “D” noch hätte zurückhalten können und entfachen ein kontrolliertes Chaos, das so auch von Fugazi oder Constantines kommen könnte. Der ausgiebige Gebrauch von Feedback gehört genauso zum Plan von “LP2” wie der verzögerte Beat am Ende von fast jedem der neun Songs. Wichtiger für das Gelingen der Platte ist aber die akkurate Abstimmung der Rhythmusgruppe. Bass und Schlagzeug greifen mit derselben Genauigkeit ineinander, mit der sich Thrice auf “Major/ Minor” verabschiedet haben. Dass Jon Loudon singt, als hätte Bruce Springsteen Bluthochdruck, hilft natürlich auch beim Freundschaften schließen.
Punkrock
Posthardcore
Shoegaze
Für Fans von:
The Hold Steady
“Stay Positive”
Torche
“Harmonicraft”