Rev Magnetic
Versus Universe
Text: Martin Burger

Bei Mogwai ist Sutherland live wie im Studio ein gern gesehener Gastmusiker. Blättert man durch seine Vita, leuchtet der Grund schnell ein: In den 90ern spielte er als Kopf von Long Fin Killie drei hochinteressante Alben zwischen Post-Rock und Slowcore ein, produzierte später als Bows TripHop, landete bei Music A.M. (mit Volker “Hauschka” Bertelmann)
schließlich im Ambient. Oft verglich man seine Musik mit Codeine, Rex
oder Speaker Bite Me – fast vergessene Namen, bei denen Aficionado Stuart Braithwaite mit der Zunge schnalzen dürfte. Folglich erscheint “Versus Universe” beim Mogwai-Label Rock Action, folglich findet sich darauf einiges aus Sutherlands Vergangenheit wieder. Über unkonventionell strukturierte Songs schüttet er Breakbeats und poly-hymnischen Gesang, Gitarren haben Seltenheitswert. Und weil er schon zu Zeiten von Eurodance lieber Alben über die Flugpionierin Amelia Earhart oder den Modeschöpfer Valentino schrieb, legt Sutherland auch diesmal eine Geschichte zu Grunde. “These days, it’s mostly a case of being where you feel safest, but too often that means being alone”, steht auf der Website von Rev Magnetic im “Firmament Journal” der “DoA”. Das steht für “Daughter Of Astronauts”, die zentrale Figur eines Albums, das wie die Kopfgeburt eines Menschen klingt, der tatsächlich zu viele Stunden allein verbringt. Manchmal erschlägt diese dicke Ladung erschwertes Easy Listening, häufig lädt sie aber zum Entdecken ein. Dabei können Tage vergehen.