Sofort versöhnlich stimmt die Tatsache, dass sich die drei klassisch gebildeten Mittzwanziger ausschließlich auf englische Einflüsse berufen, sowohl was sehr alte (Purcell) wie auch zeitgenössische Vorbilder (Radiohead) angeht. Zudem finden sich auf Music For A While derart viele musikalische Verbeugungen vor Elliott Smith oder Beck, dass man Revolver (alleine der Bandname!) getrost als Projekt mit geografischer Falschverortung bezeichnen darf, denn alle drei leben seit jeher in Paris. Und hier lauert das Problem. Denn was hört man im geistigen Ohr, wenn jemand Paris ins Feld führt? Richtig: Schangsong. Schöngeistig produzierte Hintergrundberieselung. Ein bisschen weniger von diesem Aspekt hätte dem Folk von Revolver gut getan. Das hier ist zu schön, als dass man Music For A While irgendeine Traurigkeit abnehmen würde. Perfektion in Komposition und Satzgesang ist das eine (und hier nicht zu knapp vorhanden), aber man will es doch auch fühlen, oder?
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Let Go
VÖ: 09.03.2012