Zehn Jahre lang ist alles gut gegangen: drei grandiose Psychrock-/Britpop-Klassiker mit The Verve, dann zwei sehr gute Soloalben – Richard Ashcroft Superstar. Der Bruch kam, als The Verve einen neuen Anlauf wagten: “Forth” (2008) riss niemanden vom Hocker. Ashcroft hatte seinen besten Trumpf verspielt, nun war er nicht mehr der Sänger einer Band, auf deren Comeback man sehnsuchtsvoll wartete, sondern einer von vielen Britrockern auf der dritten Karriererunde, die sich ab jetzt um ein solides Alterswerk zu kümmern hatten. Und hier scheitert Ashcroft krachend. Die beiden jüngsten Alben “These People” und “Natural Rebel” sind schwach, und weil auf die Einfallslosigkeit eine Schreibblockade folgte, nun das: “Acoustic Hymns Vol. 1.” Ashcroft akustisch – das ist wie Pizza mit Tomaten oder Pommes mit Salz. Seine Hits waren schon immer von der akustischen Gitarre getrieben, Stücke wie “Bittersweet Symphony”, “Sonnet” und “Lucky Man” oder “C’mon People” und “A Song For The Lover” sbesitzen ein akustisches Herz. Entsprechend sinnlos sind die Neuaufnahmen. Zumal Ashcrofts Stimme die Songs nicht mehr tragen kann. Das zeigt sich besonders im Vergleich mit Liam Gallagher, den er für die Aufnahme von “C’mon People” eingeladen hat: Gallagher singt den Song, Ashcroft übernimmt die zweite Stimme und steuert ein paar “C’mons” bei. Was kommt als nächstes, “Oasis play The Verve?” Sinnloser kann’s nicht werden.
weitere Platten
Natural Rebel
VÖ: 19.10.2018
These People
VÖ: 20.05.2016
RPA & The United Nations Of Sound
VÖ: 16.07.2010
Keys To The World
VÖ: 20.01.2006
Human Conditions
VÖ: 21.10.2002
Alone With Everybody
VÖ: 26.06.2000