Rico
Sanctuary Medicines

Achtung, angepisster junger Mann wagt den kreativen Alleingang.
Rico steht die ganze Scheiße bis zur Oberkante der Unterlippe. Seine Heimatstadt Glasgow geht ihm auf den Sack, sein Leben ist ein einziger Reinfall, und die Musik, die andere Leute machen, gibt ihm auch nichts mehr. Aber was machen? Eine Band zu gründen kommt nicht in Frage, denn natürlich macht ihn dies alles nicht gerade zu einem Mann, der für Teamarbeit prädestiniert ist. Bleibt also nur die Laufbahn als Ein-Mann-Unternehmen: Loops, Samples, verzerrte Gitarren und Gesang, der nach zu vielen Nächten mit zu viel Alkohol klingt. Die erste Single „Shave Your Head“ ist dank seines schmissigen Grooves und der hochgradigen Tanzbarkeit trotzdem ein Stück mit gehörigem Hitpotential geworden, das uns sicher noch häufiger begegnen wird, während der Rest seines Debüts zwar nicht ganz so leicht greifbar ist, allerdings dabei auch nicht wirklich abwegig wird. Rico – eine Mischung aus Trent Reznor und Tricky? Dafür findet man sich auf „Sanctuary Medicines“ dann doch etwas zu schnell zurecht. Die Verpackung klingt nach den Vorbildern, die Songs sind dafür zu gefällig. Genau wie der Gesamteindruck des Debüts eben: solide.