Ride
This Is Not A Safe Place
Das zweite Ride-Album nach ihrer Rückkehr macht es einem nicht leicht, es beginnt mit einem rüpelhaften Instrumental, das nach dem Big Beat der frühen 00er-Jahre klingt. Erst spät setzen die himmlischen Harmoniegesänge ein, für die man Ride unter anderem so mag. Auf die sehr starke Vorabsingle “Future Love” folgen zwei weitere Brocken, dieses Mal steht die dreckige Elektrorock-Phase von Primal Scream Ende der 90er Pate. Gerade, als man sich mit diesem vermeintlich neuen Ride-Stil angefreundet hat, spielt die Band mit “Clouds Of Saint Marie” einen lupenreinen Popsong, der auch auf einem der Alben von Sänger Mark Gardener seinen Platz hätte finden können. “This Is Not A Safe Place” heißt die Platte passenderweise, denn man kann sich tatsächlich nie sicher sein, in welche Richtung es weitergeht. Die Idee zu diesem Konzept stammt von Produzent Erol Alkan, der sich seinen Ruf als DJ für Mash-ups erarbeitete. Das Überkreuzen der Stile prägt für ihn die DNA der postmodernen Popmusik, Ride spielen das Spiel mit. Der Vorteil: Das Album bleibt bis zuletzt spannend. Der Nachteil: Die große Stärke dieser Band geht dahin, nämlich das Aufbauen von klanglichen Parallelwelten, in die man als Hörer vom ersten bis zum letzten Ton hineingezogen wird. Ihr Debüt “Nowhere” besaß den perfekten Shoegaze-Sog, vier Jahre später entwickelte die Band mit “Carnival Of Light” eine milde Psychedelia-Platte. “This Is Not A Safe Place” reiht sich nicht in die Galerie der Klassiker ein. Aber für ein paar sehr gute Momente reicht es, dazu zählen die dunkel funkelnden Wave-Stücke “Jump Jet” und “Shadows Behind The Sun”.
weitere Platten
Interplay
VÖ: 29.03.2024
4 EPs
VÖ: 04.11.2022
Clouds In The Mirror
VÖ: 01.05.2020
Weather Diaries
VÖ: 16.06.2017
Tarantula
VÖ: 11.03.1996
Carnival Of Light
VÖ: 20.06.1994
Going Blank Again
VÖ: 09.03.1992
Nowhere
VÖ: 15.10.1990