Au weia. BluNoise scheinen die Bands auszugehen. Und das Geld. Wie sonst ließe sich die Veröffentlichung dieser vierten Rinderwahnsinn-Platte erklären?
Es soll hier nicht um die schnellste Möglichkeit gehen, diese Band in die nächstbeste Mülltonne der Geschichte zu schmeißen, schließlich lässt man die Tour als Support der Onkelz auch im Info geflissentlich beiseite. Reden wir also von nun an ausschließlich von Kampf der Welten. Musikalisch erschließt sich hier die gleiche Kerbe, in die Rinderwahnsinn schon immer mit Macht hauten: Eine große Affinität zum komplexen, groovenden Midtempo-Metal der frühen Neunziger (meint hier viel Prong, etwas Slayer), gemixt mit ordentlich Noise-Rock der Marke Helmet und Melvins. Woran erst mal nicht viel schlecht ist. Musikalisch kann man dem Quartett nicht viel vormachen, das hat technisch schon durchweg Hand und Fuß. Nur hat Kampf der Welten ähnlich wie die Vorgänger sein größtes Problem in Sänger Simon, der sich zwischen mittelalterlichem Geschichtenerzähler, Psychopath und großem Lyriker partout nicht entscheiden will und dabei so bemüht daherkommt, dass man selbst bei möglichst unvoreingenommener Herangehensweise nach spätestens eineinhalb Minuten den ständigen Drang verspürt, zu skippen, um das nicht länger ertragen zu müssen. Ganz, ganz schlimm. Und leider nicht halb so bizarr wie wohl erhofft. Diese Band soll eigenwillig und originell sein, also recht alleine auf weiter Flur. Na hoffentlich. Glücklicherweise haben Rinderwahnsinn – dem Info, und nur dem zufolge – mit ihrem letzten Album Herrscher den endgültigen Durchbruch (Magen?) bereits geschafft – normalerweise stirbt man doch an so was, oder? Es wäre Zeit. Ach ja, BluPapa: Gehts denn? Im Labelselbstverständnis alles noch so, wie es mal war? Na dann.
weitere Platten
Vorhof zur Hölle
VÖ: 01.01.1900
Herrscher
VÖ: 01.01.1900