Jean Phillippe Freu und Patrice Carrié haben erneut zu einem Rundumschlag ausgeholt. 70er-Rock,
80er-Wave, House aus dem 90ern und das Popverständnis, nach dem alle Stilelemente kombiniert werden
dürfen, solange es der Sache dient und dabei die richtigen Vorbilder zitiert werden. Auch wenn sie
für “Schizophonic” nicht unbedingt den Nobelpreis für musikalische Innovation verdient haben,
beweisen Rinôcérôse nach LPs wie “Retrospective”, “Installation Sonore” und “Music Kills Me”, dass
sie sich auf Augenhöhe mit den aktuellen Trends der Clubmusik befinden. Inhaltlich haben sie eine
Art Konzeptalbum geschaffen, das durchweg die menschliche Psyche auf Abwegen zum Thema hat. Titel
wie “Fiction Dancer” und “Pleasure And Pain” geben erste Hinweise. Es geht um Realitätsverlust und
Obsessionen. Wer näher hinhört, kann in weitere Abgründe tauchen. Auf diesem Gebiet sind Freu und
Carrié nicht minder kompetent. Sie arbeiten, wenn sie nicht gerade als Rinôcérôse im Studio oder auf
der Bühne stehen, als Psychologen, wissen also, wovon sie reden bzw. ihre diversen Gäste singen
lassen.
weitere Platten
dto.
VÖ: 19.05.2006
Music Kills Me
VÖ: 11.03.2002