Rise Of The Northstar
The Legacy Of Shi
Text: Vivien Stellmach
Shõnen-Manga richten sich vor allem an männliche Jugendliche, weil sie meist von mutigen Kämpfern handeln, die sich gegen böse Mächte stellen. Die Franzosen haben ihr Japan-Faible schon auf ihrem Debüt “Welcame” (2014) in wutentbranntem New-York-Hardcore, Metal und HipHop ausgelebt. Für “The Legacy Of Shi” hat sich die Band eine neue Geschichte ausgedacht: Rise Of The Northstar begleiten den fiktiven Samurai Shi von seinem Erwachen bis zu dem Zeitpunkt, an dem er sich als Geist erhebt und eines menschlichen Körpers bemächtigt. Die Thematik soll die Frage provozieren, wer beim Überschreiten eigener Grenzen den inneren Kampf gewinnt: Herz oder Kopf? Beeinflusst vom Metal und Hardcore der 90er, klingen die neuen Songs dunkler und brutaler. Der mit japanischen Worten eingeleitete Opener “The Awakening” verwandelt sich in einen fiesen Hardcore- und Thrash-Metal-Brecher, in “Here Comes The Boom” und “Nekketsu” kommen HipHop- und Rap-Elemente dazu. Die bedrohliche Atmosphäre erinnert an Gojira, der Vergleich kommt nicht von ungefähr: Deren Sänger und Gitarrist Joe Duplantier hat das Album in seinem Silver Cord Studio in New York aufgenommen und produziert. In “Step By Step” geht es darum, persönliche Probleme zu überwinden; der Nu-Metal-Song lässt an Linkin Park denken. Kozo spielt mit trashigen Kinderlied-Anleihen und Teenage Rage driftet in gelungenen französischen HipHop ab. Besser klingt nur das programmatische “This Is Crossover”: Time is a weapon for those who want to rise. So rise, and rise, and rise.