Austin Dickinson (der Sohn von Bruce) spuckt und keift und singt, dazu wirbeln Snare- und Bass-Drum, als gäbe es kein morgen. Die Gitarre wütet und quietscht, wie sie es bei solchen Bands immer macht. Rise To Remain sind fünf Schulfreunde aus London, die sich harte Sprüche und kleine Bilder schon früher lieber auf Arme, Hals und Gesicht tätowieren ließen, anstatt sie während des Unterrichts in ihr Mathebuch zu kritzeln. In der Schule hatten die Jungs eh was Besseres zu tun: auf einem Ohr Shadows Fall und auf dem anderen Bullet For My Valentine hören, zum Beispiel. Drei Jahre und ebenso viele EPs nach ihrer Bandgründung dürfen Rise To Remain mit ihren großen Helden auf Tour gehen und werden mit ihrem Debüt City Of Vultures – zumindest laut Beipackzettel – als die Metal-Newcomer des Jahres gehandelt. Ob sich Rise To Remain mit ihren neuen Tourbuddies auch den Friseur teilen, wird darin leider nicht überliefert. Sicher ist aber, dass sich die Bands eine große Anzahl Fans teilen. Im Grunde spielen Rise To Remain ja auch genau das nach, was ihre Metal- und Metalcore-Kollegen schon vor Jahren richtig – oder eben falsch – gemacht haben. Klar, City Of Vultures ist laut, energiegeladen und wird technisch einwandfrei vorgetragen. Rise To Remain schaffen es aber nicht, dieser abgegriffenen Spielart einen frischen Fingerabdruck zu verpassen. Sorry, breitbeinige Angeber-Riffs und nölige Emo-Refrains waren schon zu Zeiten von The Poison zu wenig.