Sludge, Stoner und Metal vermischen sich in Nordamerikas Süden immerhin besonders gut, nicht zuletzt wegen Bands wie Kylesa oder Mastodon. Aber Vorsicht! Wer der ersten fadenscheinigen Eingebung blind nachrennt, verpasst wohlmöglich, dass man hier einer Band aus Kopenhagen dabei zuhört, wie sie ihr zügelloses Pferd reitet. Es muss besonders hochprozentigen Suff in Dänemark geben – wie sonst erklärt man sich die vor Gift und Galle triefende Röhre, die einem nach 40 Sekunden Intro die ersten Spucketropfen entgegenschickt. Geifernder kann selbst John Baizley nicht singen. Doch anders als Baroness fackeln Rising auf ihrem Debütalbum nicht lange – Atmosphäre lässt sich schließlich auch in einem Gewitter aufbauen, dass einem gefühlsmäßig nicht nur Riffs, sondern gleich die ganze Gitarre über den Schädel zieht. Dass hier trotzdem mit Leidenschaft und Fingerspitzengefühl gearbeitet wird, zeigt unter Anderem Cohorts Rise, das zwischenzeitlich kurz davor steht, an die Tür zum Prog zu klopfen. Nur um dann doch lieber wieder alles kaputt zu schlagen. Als blinde Wut und stumpfes Geballer darf man die Lieder auf To Solemn Ash dennoch nicht verstehen, schon alleine der philosophischen Texte wegen. Die beschäftigen sich mit dem Übergang zwischen Leben und Tod und behaupten, dass die Menschheit auf den Schultern derer steht, die bereits gestorben sind. Wem diese Textarbeit zu abstrakt ist, der darf sich im positiven darüber wundern, wie es möglich ist, dass drei Mann aus Kopenhagen einen so verflucht dichten Sound hinbekommen haben.