1980 gegründet blickt Roadrunner heute auf ein respektables Vierteljahrhundert Label-Geschichte zurück. So jung kommen wir nicht mehr zusammen, dachte sich da wohl Verlagschef Cees Wessels und engagierte zum 25. einen eigenwilligen Partyservice. Vier prominente Team-Captains hatten die Ehre, aus dem überbordenden Pool aller Roadrunner-Musiker ihre persönlichen Dream-Teams zusammenzustellen, denen je einen Song auf die Leiber zu schneidern und auch als Produzenten zu fungieren. Slipknots Nummer eins Joey Jordison, Machine Head-Kopf Robert Flynn, Ex-Fear Factory-Feinschmecker Dino Cazares und Trivium-Talent Matthew Heafy ließen sich nicht lange bitten. Im Selbstbedienungsladen Roadrunner wählten sie 56 Musiker aus und stellten 18 Songs auf die Beine. Selbstredend bietet die gemischte Platte namens “The All-Star Sessions” Thrash-, Black-, Doom- und sonstige Metal-Varianten im Überfluss, dazu ein Häuflein Hardrock. Der Geburtstagskuchen ist mit großen Namen gespickt, einige Kerzen wollen aber partout nicht angehen. Dass sich die 18 Songs nicht zu einem stimmigen Ganzen fügen, darf bei der Vielzahl an Beteiligten nicht verwundern. Das ist bei den meisten Film-Soundtracks nicht anders – trotzdem haben die einen eigenen Charme. Den hat auch Roadrunner United. Spannender als die meisten Songs dürfte für Genre-Liebhaber hier die Frage sein, welche Kollegen am höchsten in der Gunst der Mannschaftskapitäne Heafy, Cazares, Flynn und Jordison stehen: Wer hat Daryl Palumbo eingeladen, wer Junkie XL? Wer wollte unbedingt Pete Steele röcheln hören? Bei wem durfte Keith Caputo nicht fehlen, wo King Diamond? Welcher Roadrunner-Musiker wurde am häufigsten nominiert? Und wer in Gottes Namen rief Deicide-Fiesling Glen Benton aus der Hölle? Die Antworten geben diese 78 Minuten.
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The Concert
VÖ: 10.03.2023